Nach langem Tauziehen hinter den Kulissen hat sich das Exekutivkomitee des europäischen Fußball-Verbandes UEFA am Dienstag auf das endgültige Format für die geplante und bereits beschlossene Reform der europäischen Klubwettbewerbe ab der Saison 2024/2025 geeinigt. Unter anderem hatten Fanvereinigungen und der Zusammenschluss der europäischen Ligen gegen die bisherigen Pläne protestiert. Einer der nun gefundenen Kompromisse: Für die Reform wird nun mit acht statt bisher sechs Spieltagen im neuen Ligensystem geplant, wie aus einer UEFA-Mitteilung hervorgeht. Ursprünglich sollte jede teilnehmende Mannschaft sogar zehn Spieltage absolvieren.
Zudem wurden die Zugangskriterien für die vier zusätzlichen Startplätze verändert. Statt bisher 32 Mannschaften sollen ab der Spielzeit 2024/2025 schließlich 36 Teams an der Königsklasse des Fußballs teilnehmen dürfen. Einer dieser Plätze geht nun an den Drittplatzierten aus dem Land, das auf Platz fünf der UEFA-Rangliste steht (aktuell Frankreich). Die vier nationalen Verbände an der Spitze dürfen weiterhin mit vier Teilnehmern planen. Ein weiterer Platz wird vergeben an einen der nationalen Meister aus Ländern, die bisher nicht automatisch qualifiziert sind. Profitieren können die Verbände ab Rang elf der UEFA-Rangliste (aktuell Serbien). Die letzten beiden Plätze sollen an die Verbände gehen, deren Klubs in der vorherigen Saison kollektiv am besten abgeschnitten haben. Diese Verbände können dann mit einem Platz mehr rechnen, als ihnen aufgrund des UEFA-Nationenrankings zusteht.
UEFA-Präsident Alexander Ceferin äußerte sich zufrieden mit den Kompromissen. "Ich freue mich sehr, dass es eine einstimmige Entscheidung des UEFA-Exekutivkomitees war, wobei der europäische Klubverband, die europäischen Ligen und die Nationalverbände alle mit dem Vorschlag einverstanden waren. Ein weiterer Beweis dafür, dass der europäische Fußball geeinter denn je ist", wurde er in der UEFA-Mitteilung zitiert.
Noch am Montag hatte die Fanorganisation Football Supporters Europe (FSE) in einem öffentlichen Brief vor den Folgen der Reform gewarnt. Kritisiert wurden vor allem die geplante Ausweitung, die 100 zusätzliche Spiele vorsah, sowie die Pläne, zwei der zusätzlichen Startplätze auf Basis früherer Ergebnisse, die über die vorherige Saison zurückreichen, zu vergeben. Das sei "fundamental unfair", hatte die FSE kommentiert.